Seifen-Rezept mit Olivenöl für Fortgeschrittene

Wer schon ein wenig Erfahrung mit der Herstellung von Naturkosmetik sammeln konnte, ist beim Selbermachen einer Olivenöl-Seife sicherlich nicht überfordert. Allerdings benötigen Sie zum Verseifen des reinen Pflanzenöls ätzendes Natriumhydroxid. Daher müssen Sie einige Vorsichtsmaßnahmen unbedingt beachten:

– Arbeiten Sie unbedingt mit Gummihandschuhen.

– Setzen Sie eine Schutzbrille und eine Atemmaske auf.

– Tragen Sie langärmelige, nicht zu dünne Kleidung, eine lange Hose und dichte Schuhe.

– Binden Sie Ihre Haare zusammen.

– Arbeiten Sie im Freien oder sorgen Sie für eine gute Lüftung.

– Lassen Sie sich durch nichts (Kinder, Handy, Haustiere …) ablenken.

– Reinigen Sie anschließend alle Gegenstände gründlich, damit niemand unbeabsichtigt mit dem stark ätzenden Natriumhydroxid in Berührung kommt.

Für eine feuchtigkeitsspendende Olivenölseife benötigen Sie:

Zutaten:

  • 800 g Olivenöl Virgen extra
  • 200 g Bio-Kokosöl
  • 137 g Natriumhydroxid
  • 330 g destilliertes Wasser

Das Bio-Kokosöl sowie das Natriumhydroxid finden Sie im Internet. Das erstklassige Olivenöl können Sie bei spanish-oil.com ebenfalls online bestellen. Und das destillierte Wasser kaufen Sie in der Drogerie.

Gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Ziehen Sie Schutzkleidung, Atemmaske und Schutzbrille an und lassen Sie sich nicht mehr stören.
  2. Wiegen Sie alle Zutaten aufs Gramm genau ab, denn nur so ist gewährleistet, dass die Seife gut gelingt, und stellen Sie sie bereit.
  3. Geben Sie dann das Kokosfett in einen Topf und verflüssigen Sie es auf dem Herd bei mäßiger Hitze.
  4. Nun fügen Sie das Olivenöl hinzu und rühren so lange, bis die flüssige Mischung auf Zimmertemperatur abgekühlt ist.
  5. Für die Lauge lassen Sie kaltes Wasser ins Spülbecken oder in eine große Wanne laufen, denn bei der Herstellung der Lauge entstehen hohe Temperaturen.
  6. Stellen Sie einen großen Edelstahltopf in das kalte Wasserbad und befüllen Sie ihn mit dem destillierten Wasser.
  7. Nun rühren Sie vorsichtig das pulvrige Natriumhydroxid unter. (Achtung immer das Pulver ins Wasser rühren, niemals umgekehrt!!!) Halten Sie Ihren Kopf nicht zu nahe über den Topf, es werden ätzende Dämpfe frei.
  8. Lassen Sie jetzt die Lauge etwas abkühlen.
  9. Dann gießen Sie ganz langsam, um Spritzer zu vermeiden, die flüssige Ölmischung in die Lauge.
  10. Damit aus der dünnflüssigen Mischung ein zähflüssiger, pudding-ähnlicher Brei wird, müssen Sie nun rühren.
  11. Verwenden Sie dazu einen Mixstab (=Zauberstab) und achten Sie darauf, dass das Schneidewerk des Stabes immer von der Flüssigkeit bedeckt ist. Denn auch beim Rühren müssen Sie Spritzer vermeiden.
  12. Den dickflüssigen „Seifenpudding“, der in der Fachsprache Seifenleim genannt wird, gießen Sie anschließend in Silikonförmchen. Je kleinere Förmchen Sie wählen, umso länger dauert die Verseifung.
  13. Bedecken Sie die Förmchen mit Frischhaltefolie (möglichst ohne den immer noch ätzenden Seifenleim zu berühren) und stellen Sie sie in einen Karton.
  14. Den Karton verpacken Sie mit einem dicken Frotteehandtuch, denn beim Verseifen entsteht Wärme, die nicht entweichen darf.
  15. Stellen Sie den Karton für 24 bis 28 Stunden an einen ruhigen, dunklen Ort, fern von Kinderhänden.
  16. Der Verseifungsprozess ist erst abgeschlossen, wenn der Seifenleim fest und erkaltet ist.
  17. Lösen Sie nun die Seifen aus den Förmchen (haben Sie große Förmchen verwendet, sollten Sie die Seife jetzt schneiden) und lassen Sie sie mindestens vier Wochen an einem kühlen und luftigen Ort reifen.
Selbst hergestellte Seife aus Olivenöl
Selbst hergestellte Seife aus Olivenöl

Je länger die selbstgemachte Olivenöl-Seife reift, umso milder wird sie. Zu früh verwendet sorgt sie für Hautirritationen. Nach ausgiebiger Reife (gerne auch sechs Monate) erhalten Sie jedoch eine milde Naturseife, die nicht nur reinigt, sondern außerdem Ihrer Haut Feuchtigkeit und wichtige Nährstoffe spendet.

Bildquelle Unsplash von freestocks und Unsplash von Jason Jarrach

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